Die Sumpfschnepfe ist eine Zugvogelart, die gerne in Frankreich überwintert. Obwohl sie aufgrund ihres kryptischen Gefieders in der Vegetation schwer zu erkennen ist, ist der Vogel dennoch leicht zu identifizieren. Woran? An seinem langen Schnabel, der doppelt so breit ist wie sein Kopf!

 

Die Békassine - ein Watvogel

 

Die Bekassine/Gallinago gallinago gehört zur Ordnung der Charadriiformes und zur Familie der Scolopacidae, einer Gruppe von Vögeln, die als Watvögel bezeichnet werden.

 

Der Begriff „Watvogel” setzt sich aus den lateinischen Wörtern limus (Schlamm) und colo (wohnen) zusammen und bezeichnet Arten, die im Schlamm oder Morast leben. Die Sumpfschnepfe ist ein mittelgroßer, etwa 27 cm langer Vogel, hat eine Flügelspannweite von 40 bis 50 cm und wiegt nur 100 g.

 

Dank ihrer kryptischen Färbung fügt sich die Sumpfschnepfe besonders gut in ihre Umgebung ein. Ihr Rücken ist dicht gestreift und mit hell- und dunkelbraunen Flecken übersät.

 

Der Bauch ist weiß und an den Flanken schwarz gestreift. Die Brust ist auf hellem Grund braun gesprenkelt. Auch die Kopfkappe weist deutliche dunkle und helle Streifen auf. Der fuchsfarbene Schwanz ist fein schwarz gestreift.

Ihr zweifarbiger Schnabel – hell an der Basis und dunkel an der Spitze – zeichnet sich vor allem durch seine Größe aus: Der gerade und sehr lange Schnabel ist mehr als doppelt so groß wie der Kopf. Die Sumpfschnepfe hat kurze Beine und lange, spitze Flügel.

 

 

Die Békassine, ist ein Süßwasser-Vogel

 

Die Békassine/Sumpfschnepfe hat eine sogenannte holarktische Verbreitung, das heißt, sie lebt in der gesamten nördlichen Hemisphäre oberhalb des Wendekreises des Krebses.

 

Der Großteil der europäischen Population brütet in Großbritannien, in den skandinavischen Ländern und in Mitteleuropa bis hin zu den westlichen Regionen Russlands.

 

Die Bekassine kommt in ausgedehnten Feuchtgebieten, entlang von Süßwassersümpfen und Teichen, an Seeufern, in überschwemmten Wiesen, Mooren und Feldern vor. Die Békassine bevorzugt besonders Gebiete mit saftigem, hohem Gras, in denen ihre Tarnstrategie am effektivsten ist.

 

Die Nahrung der Bekassine/Sumpfschnepfe besteht hauptsächlich aus Würmern, kleinen Weichtieren, Schnecken, Krebstieren, Insekten und deren Larven.

 

Gelegentlich ergänzt der Vogel seinen Speiseplan mit Samen von Wasserpflanzen. Auf der Suche nach Nahrung bewegt sie sich in kleinen Schritten vorwärts und sondiert mit seinem langen, dünnen Schnabel den flachen, schlammigen Boden.

 

Der empfindlicher Schnabel, ermöglicht ihr eine Vielzahl von Wirbellosen aufzuspüren und zu fangen.

 

Die Békassine weidet in der Morgendämmerung und ruht sich den Rest des Tages aus, außer in der Brutzeit, in der sie tagsüber nach Nahrung sucht.

 

 

Die sehr scheue Békassine

 

Die Békassine ist ein scheuer und sehr zurückhaltender Vogel, der sich beim geringsten verdächtigen Geräusch im Gras versteckt. Getarnt in der Vegetation bleibt sie regungslos und fliegt erst im letzten Moment davon. Dann steigt sie schnell im Zickzack in den Himmel und stößt dabei ihren charakteristischen trockenen, rauen Ruf aus.

 

Obwohl die Sumpfschnepfe von Natur aus einsam ist, schließt sie sich während der Zugzeit einer kleinen Gruppe an und bewegt sich nachts fort. Während der Balz fliegt das Männchen Kreise und stürzt sich dann plötzlich mit langsam schlagenden Flügeln und ausgebreitetem Schwanz auf den Boden. Wenn das Weibchen beeindruckt ist, fliegt es ebenfalls mit lautem Schrei davon.

 

Nach der Paarung bauen Sumpfschnepfen ein einfaches Nest in Form einer flachen Mulde, die sie auf dem Boden in einem Büschel niedriger, herabhängender Vegetation anlegen. Die Mulde besteht aus feinem Gras, Moos und Blättern und ist mit weichen, feinen Pflanzen ausgekleidet.

 

Zwischen April und Juli legt das Weibchen 3 bis 4 Eier, die nach 20 Tagen Brutzeit schlüpfen. Die Küken werden von beiden Elternteilen gefüttert und sind nach 10 Tagen in der Lage, selbstständig Nahrung zu finden.

 

Mit ihrem mimetischen Gefieder spielen sie in der Vegetation und kehren immer zum Schlafen ins Nest zurück. 15 bis 20 Tage nach ihrer Geburt sind die Jungvögel flügge und werden mit 40 Tagen selbstständig.

 

Die Békassine ist in ihrem Verbreitungsgebiet eine häufige Art und gilt laut der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN) nicht als gefährdet. In Frankreich steht der Stelzvogel nicht unter Schutz und gehört zum jagdbaren Wasservogelleben. Die Brutpopulation ist in Frankreich in den letzten 30 Jahren von 300 Paaren auf heute etwa 50 Paare stark zurückgegangen.

In einigen französischen Departements ist die Sumpfschnepfe auf der Roten Liste der Brutvögel als vom Aussterben bedroht eingestuft.

Die Zerstörung ihrer Nisthabitate, durch menschliche Aktivitäten und die Jagd zählen zu den Ursachen für ihren Rückgang.

 

Tatsächlich zieht es das Tier vor, sich anderswo in Europa und Russland fortzupflanzen. Allerdings überwintert die Békassine und wandert massiv auf französischem Staatsgebiet.

 

Ihre Lebenserwartung beträgt 12 Jahre.

 

 

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